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Emmendingen Geschichte

Die Stadt Emmendingen kann auf eine reiche Geschichte zurückblicken. Die erste urkundliche Erwähnung liegt bereits rund 1000 Jahre zurück. Die Stadt im nördlichen Breisgau und direkt an der Elz sowie am Rande des Schwarzwaldes war schon immer strategisch begehrt.

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Aus der Geschichte der Breisgaustadt an der Elz

7. Juni 1091: Erster urkundlicher Hinweis auf den Namen Emmendingen: Ein Odalrich de Anemotingen tritt als Zeuge des Grafen Burkhart von Nellenburg auf.
2. April 1094: Erste Erwähnung Emmendingens in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen (Schweiz).
1127: Erste Erwähnung der Hochburg / Hachberg in einer Urkunde des Bischofs von Konstanz.
1161: Zisterziensermönche aus dem Kloster Frienisberg im heutigen Kanton Bern (Schweiz) gründen das Kloster Tennenbach.
25. Juli 1415: Markgraf Otto II. von Hachberg verkauft Burg und Herrschaft Hachberg an den Markgrafen Bernhard I. von Baden.
10. August 1418: Auf Betreiben von Markgraf Bernhard I. erhält Emmendingen durch König Sigismund das Marktrecht verliehen.
12. Juni 1424 : Im sog. „Mühlburger Krieg“ wird Emmendingen von den Truppen einer Allianz mehrerer oberrheinischer Städte unter der Führung von Basel und Strassburg eingenommen und vollständig zerstört.
1525: Im Bauernkrieg erheben sich auch zahlreiche Emmendinger mit ihrem Vogt Martin Ziegler an der Spitze gegen die Herrschaft. Sie beteiligen sich an der erfolglosen Belagerung der Hochburg und an der Zerstörung des Klosters Tennenbach.
1556: Markgraf Karl II. führt im Hochberger Land die Reformation ein.
1584: Nach einer Teilung der Markgrafschaft Baden wird Emmendingen unter Markgraf Jakob III. von Baden-Hachberg zum Mittelpunkt eines eigenständigen Herrschaftsgebietes.
1. Januar 1590: Emmendingen erhält von Markgraf Jakob III. das Stadtrecht verliehen. 13. bis 17. Juni 1590: Im sog. „Emmendinger Religionsgespräch“ treffen Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche aufeinander. Markgraf Jakob III., der dieses Gespräch veranlasst hatte, tritt wenige Wochen später zum katholischen Glauben über.
17. August 1590: Der Stadtgründer Markgraf Jakob III. stirbt im Alter von 28 Jahren. Todesursache war vermutlich eine Arsenvergiftung. Seine Herrschaft fällt wieder an die Hauptlinie der Markgrafen von Baden zurück.
1618 bis 1648: Der Dreißigjährige Krieg hat für Emmendingen katastrophale Auswirkungen. Zwei Drittel der Gebäude werden zerstört. Durch Hunger, Krankheiten und direkte Kriegshandlungen geht die Einwohnerzahl von etwa 500 auf ungefähr 100 zurück, was einem Bevölkerungsverlust von annähernd 80 % entspricht.
1689: Zu Beginn des Pfälzer Erbfolgekrieges (1688-1697) muss die Hochburg an die französische Armee, welche Freiburg besetzt hält, übergeben werden. Die Befestigungsanlagen werden gesprengt. Im selben Jahr wird auf französischen Befehl auch die Emmendinger Stadtmauer geschleift.
1716: Fünf jüdische Familien werden in Emmendingen als Schutzbürger aufgenommen. Sie bildeten den Ausgangspunkt der späteren jüdischen Gemeinde.
1757: Markgraf Karl-Friedrich erlässt ein Privileg zur Anlage einer neuen Vorstadt, der heutigen Karl-Friedrich-Strasse. Die Häuser müssen nach einem einheitlichen Entwurf ausgeführt werden, weshalb sich die Bebauung über Jahrzehnte hinzieht.
1774 bis 1787: Johann Georg Schlosser regiert als Oberamtmann in Emmendingen. In seiner Amtszeit werden zahlreiche Reformen in Landwirtschaft, Handel und Gewerbe angestoßen. Schlosser, der auch literarisch tätig ist, macht sein Haus in Emmendingen zu einem Treffpunkt von Persönlichkeiten der Aufklärung. Seine erste Frau Cornelia, eine Schwester Goethes, ist 1777 in Emmendingen gestorben und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt. Goethe hat Emmendingen zwei Mal, 1775 und 1779, besucht.
August 1784: Der Landbaumeister Carl Friedrich Meerwein unternimmt mit einem selbstgebauten Apparat einen Flugversuch in Emmendingen.
19. bis 20. Oktober 1796: In der sog. „Schlacht bei Emmendingen“ treffen französische und österreichische Truppen aufeinander. Es kommt zu mehreren Gefechten in der Umgebung der Stadt.
1802: Als erstes Industrieunternehmen der Stadt wird die Papierfabrik Sonntag gegründet, die bis 1980 existiert.
1806: Das Kloster Tennenbach wird aufgelöst.
1809: Nachdem Baden zum Großherzogtum erhoben wurde, wird aus dem Oberamt Hochberg das Bezirksamt Emmendingen gebildet, Keimzelle des späteren Landkreises.
1835: Gründung der Mechanischen Hanfspinnerei, die sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts zum größten Industriebetrieb der Stadt mit über 100 Mitarbeitern entwickelt.
1. August 1845: Eröffnung des Emmendinger Bahnhofs. Nachdem die Strecke Mannheim-Basel bis Freiburg fertiggestellt wurde, fährt an diesem Tag erstmals ein Zug durch die Stadt.
1846: Auf der Staatsdomäne Hochburg wird eine Landwirtschaftsschule eingerichtet.
1848/49: Zahlreiche Emmendinger Bürger beteiligen sich an der Badischen Revolution und unterstützen die Demokratiebewegung. Christian Friedrich Kiefer, Fabrikant aus Emmendingen, wird nach der Flucht des Großherzogs im Mai 1849 in den regierenden Landesausschuss gewählt und tritt Ende Juni 1849 sogar an die Spitze der revolutionären Landesregierung. Wie viele Teilnehmer der Revolution muss er nach 1849 in die USA auswandern.
1. Januar 1883: Das selbstständige Dorf Niederemmendingen wird mit der Stadt Emmendingen vereinigt.
1884: Baubeginn für die Heil- und Pflegeanstalt, heute Zentrum für Psychiatrie Emmendingen. 1889: Aus der Mechanischen Hanfspinnerei geht die Erste Deutsche Ramie-Gesellschaft hervor (heute Ramie AG), die sich nach dem Ersten Weltkrieg zum wichtigsten industriellen Großbetrieb in der Stadt mit zeitweise bis zu 3.000 Mitarbeitern entwickelt.
1926: Baubeginn der ersten Häuser auf der Bleiche. Mit rund 8.400 Einwohnern ist das Gebiet Bürkle-Bleiche heute der größte Stadtteil Emmendingens.
10. November 1938: Die Emmendinger Synagoge am Schlossplatz wird zerstört. Bei den Tätern handelt es sich überwiegend um Mitglieder der NS-Formationen SA und SA-Reserve, die aus der Stadt stammen.
15. Juni 1939: Gründung des Landkreises Emmendingen.
März 1940 bis Juni 1941: Im Rahmen der sog. „Euthanasie-Aktion“ werden etwa 800 Patienten der Emmendinger Heil- und Pflegeanstalt in andere Anstalten gebracht und dort ermordet.
17. Oktober 1940: Die letzten 71 noch verbliebenen Emmendinger Juden werden in das Lager Gurs in Südfrankreich deportiert. 20 von ihnen sterben in diesem Lager, einigen gelingt noch die Ausreise, die verbliebenen 32 werden schließlich nach Auschwitz gebracht. Nur einer überlebt dieses Vernichtungslager.
28. Februar 1945: Bei einem verheerenden Fliegerangriff auf die Firmengebäude der Ramie AG sterben 234 Menschen.
21. April 1945: Mit der Besetzung durch französische Truppen endet in Emmendingen der Zweite Weltkrieg.
1. August 1971: Im Zuge der Gemeindereform schließen sich die Nachbarorte Kollmarsreute, Windenreute und Maleck der Stadt Emmendingen an. Die Eingemeindung von Mundingen folgt am 1. Januar 1974, die von Wasser am 1. Januar 1975.
1. Januar 1973: Emmendingen verfügt über mehr als 20.000 Einwohner und wird deshalb zur Großen Kreisstadt ernannt. Der bisherige Bürgermeister Karl Faller wird Oberbürgermeister.
1. Januar 1975: Die Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft Emmendingen, der neben der Stadt die Gemeinden Teningen, Malterdingen, Freiamt und Sexau angehören, tritt in Kraft. Zudem bleibt Emmendingen Sitz der Kreisverwaltung, da der Landkreis die Verwaltungsreform ohne größere Veränderungen übersteht.
20. August 1981: Als dienstältestes Stadtoberhaupt in Baden-Württemberg scheidet Oberbürgermeister Karl Faller nach 37 Jahren aus dem Amt.
1990: Emmendingen feiert mit zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und einem historischen Stadtspiel das 400. Jubiläum der Stadtrechtsverleihung.

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