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HÖCHENSCHWAND Sagenpfad

Im ganzen Schwarzwald gibt es unzählige Sagen und Legenden. In einer Zeit ohne Smartphone, Fernseher oder Zeitung erzählten sich die Menschen als Zeitvertreib alte Geschichten von Hexen, Zwergen, Glasmännchen, Bollimänkl´n und vielen anderen Gestalten. Auf dem Höchenschwander Sagenpfad begibt sich der Besucher auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Höchenschwander Berges und taucht ein in eine mystische Welt voller zauberhaften Wesen wie Nixen, Zwergen, Riesen und viele mehr.

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In Höchenschwand gibt es einige alte Sagen und besondere Plätze. Davon erzählt der Höchenschwander Sagenpfad. Die Sagen wurden in früheren Zeiten mündlich weitergegeben. Vorzugsweise, um Kindern das Fürchten zu lehren, aber auch, um Inhalte in einer kindgerechten und einfachen Bildsprache zu vermitteln.

Reinhard Keller hat eindrucksvoll im „Heimet Gschichtle-Buch“ alte Geschichten zusammengetragen. Viele Sagen spielen im Gebiet um den Dreherhäusleweiher, also im Höchenschwander „Urwald“. Ob Uhustein, Dreherhäusleweiher, Gletschermoräne oder das Eisloch, alles sind sie Orte mit einer natürlichen Schönheit, einer eigenen Mystik und etwas Besonderes. Diese Sagen oder Geschichten werden an Schauplätzen vorgestellt und so die Besucher in eine sagenhafte Welt zu entführen und Altes neu erzählen.

Wandertipps

Distanz: 9,45 km
Dauer: 3 Stunden
Auf- und Abstieg: 200 m
Höchster Punkt: 999 hm
Tiefster Punkt: 797 hm
Start und Endpunkt: Wanderparkplatz am Kreuzstein, Höchenschwand
Empfehlung: gutes Schuhwerk, Vesper und Getränke mitnehmen

Dreherhäusleweiher

Hier inmitten ausgedehnter Wälder standen bis vor knapp 150 Jahren einige Höfe und in früherer Zeit sogar eine eigenständige Ortschaft mit einer Mühle. 1305 wird im Habsburger Urbar erstmals von den „Ladebacher Höfen“ gesprochen. Nach 1562 wird der Name Ladebach durchs „Draierhüsle“ ersetzt. „Draier“ ist das alemannische Wort für Drechseln. Dies ist ein Indiz dafür, dass der Dreherhäusleweiher der Stauweiher für eine Sägemühle war. Der Weiher und die Brücke am Dreherhäusle waren früher von strategischer Bedeutung. Die Brücke war der einzige Weg, der in früherer Zeit ins Schwarzatal und zur Burg Tombrugg führte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die alten Äcker und Wiesen aufgeforstet und lediglich der Weiher weist heute noch auf den alten Hof hin.

Überall auf dem Höchenschwander Berg und im Schwarzatal findet man noch alte Mauerreste und Hinweise auf ehemalige Hofstätten, wie die Überreste der Neumühle im Aubachtal oder des oberen Muggenlochhofs. Ebenfalls finden sich überall alte Feldumfriedungen und alte nichtheimische Nutzpflanzen, die ebenfalls auf alte Gärten hinweisen. Der eine oder andere heutige Wanderweg war früher der einzige Pfad zwischen den Höfen und den Dörfern.

Grafschaft Hauenstein

Höchenschwand gehörte mit allen südlichen Ortsteilen zur Grafschaft Hauenstein, die über 600 Jahre das Leben der Region prägte. In Symbol der „Einungstanne“ werden acht Eichhörnchen dargestellt. Vier sind schwarz und vier sind rot und sie stehen jeweils für die vier Gemeinden westlich und östlich des Flüsschens Alb.

Sage vom Ritter Hans der Burg Tombrugg

Wo jetzt nur noch Wald, Gestrüpp und wahllose Steine liegen, stand in früherer Zeit oberhalb der Gletschermoräne eine altehrwürdige Burg: die Burg Tombrugg. Erbaut wurde sie vor über 1000 Jahren und könnte so einige Geschichten erzählen. Einer ihrer Burgherren war der Ritter Hans. Er gehörte dem niedrigeren Adel an und hatte sich bei der Belagerung der Stadt Waldshut 1468 einen Namen gemacht. Junker Hans hatte ein gutes Herz, besonders für die Kleinen und Geknechteten, was ihm beim Volk sehr beliebt machte.

Zweimal im Jahr fand auf dem Vorplatz der Burg unter drei großen alten Linden ein Gerichtstag statt, an dem auch Ritter Hans als Beisitzer beteiligt war. Den Vorsitz bei den Verhandlungen hatte der Waldprobst des Klosters St. Blasien. Dieser war das genaue Gegenteil des gerechten Ritters Hans. Er gängelte und unterdrückte gerne die Leibeigenen und war sehr streng.

So kam es, dass an einem dieser Gerichtstage ein Prozess gegen einen armen Kuhhirten geführt wurde. Der arme Kuhhirte lebte auf dem Labacher Berg in einer kleinen Hütte. Er war stets fleißig und zuverlässig und wollte sich eine eigene Existenz aufbauen. Darum bat er den Waldprobst um ein Stück Land, das er bewirtschaften wollte. Doch aufgrund alter Familienstreitereien führte die Verhandlung letztlich zu einem großen Konflikt und schließlich sogar zum Gerichtsprozess. Während des Prozesses gewann der Waldprobst die Oberhand und der Hirte sah seine Felle schon davon schwimmen. Der gerissene Waldprobst trieb den Prozess noch weiter und wollte den Hirten als Zeichen seiner eigenen vermeintlichen Größe vor allen bloßstellen. Er bot ihm an, ihm ein Stück Land zu schenken, das so groß sei wie das Kuhfell, das er am Körper trug.

Als die Tinte unter dem Vertrag trocken war, verlangte Ritter Hans eine Schere. Er ließ sich vom Kuhhirten sein Fell geben und schnitt die Ochsenhaut in lange dünne Streifen, knotete sie aneinander und steckte damit eine Wiese unweit des Labacher Berges ab. Dem Waldprobst verging schnell das Lachen, als er erkannte, worauf Ritter Hans hinaus wollte. Er wurde rot vor Zorn, da er nun doch mehr Land abgeben musste, als gewollt. Sein boshafter Plan war gescheitert. Doch geschrieben war geschrieben. So konnte sich der arme Kuhhirte eine bescheidene Landwirtschaft aufbauen und lebte dort glücklich bis an sein Lebensende.

Vom Hof des Kuhhirten ist leider nichts geblieben. Jedoch heißt eine abgelegene Wiese bis heute „Hagemättle“, was Ochsenwiese bedeutet. Denkt man über das Mittelalter nach, so denkt man schnell an Rittern in ihren blechernen Rüstungen und große mystische Burgen. Auch hier existierte einst eine kleine Ritterburg. Bis 1424 war auf dem Höchenschwander Berg das Rittergeschlecht der Herren von Tombrugg ansässig. Der Sitz dieses Rittergeschlechts war die gleichnamige Burg Tombrugg, die auf einem Hochplateau zwischen dem Dreherhäusleweiher und der Gletschermoräne, die wenige Meter von hier entfernt liegt, gebaut war. Die Ursprünge der Burg gehen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Die Burg Tombrugg diente zusammen mit der „Gutenburg“ bei Gurtweil und der „Burg Leinegg“ zur Verteidigung des Schwarzatals. Sie wurde vom Kloster St. Gallen gebaut und umfasste einen zwölf Meter dicken Wohnturm mit Ringmauer und einiger Wirtschaftsgebäude. 1168 wird in einer Urkunde der Ritter „Herrimannus de Tombruggo miles“ erwähnt, was soviel bedeutet wie „Ritter Hermann von Tombrugg“.

Zu den Besitztümern der Burg gehörte eine beachtliche Zahl an Feldern, Wäldern, einigen Höfen und einer Mühle. Der Name Tombrugg kommt vom nahe gelegenen „Tombach“, dem heutigen Taubach. Der einzige befestigte Weg ins Schwarzatal führte damals über die Tombachbrücke und an der Burg vorbei. Die Instandhaltung und Verteidigung der Brücke oblag den Burgherren. Ebenfalls hatte der Burgherr die besondere Pflicht, für die Silber- und Bleiminen im Schwarzatal zuständig zu sein. Diese mussten bewacht, die Bergmänner ausgewählt sowie ein sicherer Transport des wertvollen Metalls gewährleistet werden. Vom Erlös der Minen bekamen die Tombrugger einen Anteil.

Gerichtsplatz des Höchenschwander Berges war bis Ende des 16. Jahrhunderts die Gerichtslinde bei der Burg Tombrugg. Nach der Zerstörung der Burg im Dreißigjährigen Krieg wurde der Gerichtsplatz auf den heutigen Kurhausplatz verlegt, wo noch heute eine „Gerichtslinde“ steht. Nach dem Aussterben der Herren von Tombrugg 1424 wurde der Burgbesitz mit den zugehörigen Ländereien an verschiedene Adelsgeschlechter weitergegeben. Diese verkauften nach und nach die Besitzungen an das Kloster St. Blasien. Am Mittwoch vor dem Palmtag 1480 ging die Burg dann vollständig mit den verbliebenen Besitzungen an das Kloster St. Blasien. Die letzte Erwähnung der Burg war 1569.

In den Kirchenbüchern der Pfarrei Höchenschwand ist vermerkt, dass zum Bau der neuen Pfarrkirche 1659 Steine der Burgruine Tombrugg verwendet wurden. Der unterste Teil des bis heute bestehenden Kirchturm soll also aus den Überresten der Burg Tombrugg gebaut sein. Von der alten Burg sind heute nur noch Spuren im Gelände zu sehen.

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