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Titisee-Neustadt Hochfirst

Vögelesfelsen

Unweit des Hochfirstgipfels liegt etwa eine Viertelsltunde auf einem gut ausgebauten Waldweg entfernt der Vögelesfelsen. Ihm werden seit Alters her heilende Kräfte zugeschrieben. Der Weg vom Hochfirstturm ist ausgeschildert. Vor dem unscheinbar zwischen den Fichten aufragenden Felsen befindet sich eine Ruhebank. Der Franzose Adolphe Landspurg schrieb dem Vögelesfelsen eine ungewöhnlich hohe Energie zu. Der Keltenforscher Roland Kroell nimmt an, hier sollen sogar Heilungen gewesen sein und der Ort sei "gut bei Knochen-, Muskel- und Sehnenleiden". Das schmerzende Körperteil einfach einige Zeit an den Felsen halten, wird empfohlen. Ob's hilft, sollte jeder selbst entscheiden. In jedem Fall ist der Vögelesfelsen ein sowohl unauffälliger als auch bemerkenswerter Ort.

Und obwohl er auf der Route zahlloser Wanderwege liegt, ist er allenfalls in der Region bekannt. Dabei bietet sich von der Aussichtsplattform des Turmes ein imposanter Blick auf das Feldbergmassiv, auf den Titisee und sogar bis zu den Alpen. Großartig nimmt sich von hier aus auch der Kandel aus, und die Bergrundungen im Titiseegebiet lassen ihren Ursprung durch den einstigen Feldberggletscher erahnen. Die Lage mag auch der Grund gewesen sein, hier einen Aussichtsturm zu errichten.

Der erste Turm überlebte gerade mal wenige Jahre. Drei Jahre nach Gründung der Neustädter Schwarzwaldvereins-Ortsgruppe war durch dessen Initiative am 21. Mai 1888 mit dem Bau begonnen worden. Bereits am 16. September 1888 war feierliche Eröffnung. Der Holzbau wies die respektable Höhe von 35 Metern auf.

Am 23. Januar 1890 riess ein orkanartiger Sturm den Hochfirstturm aus der Verankerung und legte ihn unversehrt in eine Waldschneise. Noch im selben Jahr wurde mit dem Bau einer Eisenkonstruktion begonnen.

Der neue Turm wies zwar nur noch eine Höhe von 27,5 Meter auf, aber das genügte dennoch für eine herrliche Rundumsicht.

Seit Anfang an war der Hochfirstturm Ziel insbesondere der Hochschwarzwälder Bevölkerung. Insbesondere an den Wochenenden sowie an Feiertagen steigen oder fahren einige auf den Hausberg. Erfrischungsgetränke oder ein zünftiges Vesper sind im Berggasthof erhältlich. Allerdings empfiehlt es sich, vor der Anreise nach den Öffnungszeiten zu erkundigen.

Schwedenkreuz

Marodierende schwedische Söldner streiften im Dreißigjährigen Krieg bis nach Neustadt und ermordeten dort im Mai 1638 den Neustädter Pfarrer Anton Wehinger. Die Schilderung dieser Tat lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig: „Der Ortspfarrer Anton Wehinger wird gefangen genommen, verwundet, auf den Rücken gelegt, mit Wasser durch den Mund vollgepumpt und dann durch die mit den Füßen auf ihm trampelnden Soldaten aufs grausamste getötet.“ An die Schweden erinnert am Saigerberg (Hochfirst) noch das „Schwedenkreuz“.

Gäste, die am Turm ihr Vesper einnehmen, könnten sich durchaus auf der Nachbargemarkung aufhalten. Denn nur die nördliche Hälfte des Hochfirst gehört zu Neustadt, die südliche zu Lenzkirch.

Hochfirstschanze

Titisee- Neustadt besitzt mit der Hochfirstschanze die größte Naturschanze Europas. Sie wurde vor Jahren einer grundlegenden Sanierung unterzogen; seit 2001 messen sich hier die größten Skisprung-Talente in internationalen Wettkämpfen. Aufgrund der Erderwärmung könnte diese Tradition schon bald ein jähes Ende nehmen. Denn immer häufiger mussten Wettkämpfe mangels Eis und Schnee abgesagt werden. Einmal wurde Schnee per Lastwagen sogar von einem Schweizer Gletscher herbeigekarrt oder aber es wurde Schnee des Vorjahres unter Planen das ganze Jahr hindurch bis zur nächsten Saison kühl aufbewahrt. Dabei hat das Skispringen in Neustadt eine lange Tradition.

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