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Dobel Geschichte

Die Höhenlagen des Nordschwarzwaldes wurden vermutlich im 10. und 11. Jahrhundert nach Christus besiedelt. Träger der Besiedlung im Bereich von Alb und Enz waren die Grafen von Eberstein, die Grafen von Calw-Vaihingen und die Herren von Straubenhardt. Dobel wurde erstmals in der Stiftungsurkunde des Zisterzienserklosters Herrenalb aus dem Jahr 1148 urkundlich erwähnt, von der heute nur noch eine Abschrift aus dem Jahr 1270 vorliegt. In dieser Urkunde verfügt der Stifter des Klosters Graf Berthold von Eberstein als Lehnsherr, dass der Ort Dobel in den Besitz des Klosters übergehen soll, wenn die Herren von Straubenhardt als Lehnsnehmer „im Mannesstamm“ aussterben.

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Neben dem betroffenen Lehnsgebiet besaßen die Straubenhardter in Dobel auch lehnfreies Gebiet (Allodialbesitz), das 1386 im Salbuch der Grafen von Eberstein erwähnt wird. Beim Tod des letzten Straubenhardters Hans von Straubenhardt 1442 war das Kloster Herrenalb bereits seit 1338 unter württembergischer Verwaltung, so dass der betroffene Ortsteil zum württembergischen Klosteramt Herrenalb gehörte. Der Allodialbesitz wurde von den Erben, den Schönern von Straubenhardt-Schmalenstein, am 15. Oktober 1442 zum einen Teil an Württemberg und am 5. April 1443 zum anderen Teil an Baden verkauft.

1528 ging der größte Teil des badischen Besitzes an Württemberg über. Verwaltungstechnisch wurde der ehemalige Straubenhardter Allodialbesitz dem Rentamt Neuenbürg angegliedert. Damit war die Trennung Dobels in eine Klosterseite und eine Rentkammerseite vollzogen, die auch nach der um 1535 in Württemberg eingeführten Reformation Bestand hatte. Bis ins 20. Jahrhundert hatten die Bewohner der Klosterseite geringere Rechte zur Nutzung des Waldes als die Bewohner der Rentkammerseite. 1569 erhielt Dobel einen eigenen Pfarrer, der auch die Nachbarorte Neusatz und Rotensol mitbetreute.

Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum 19. Jahrhundert


Vom Dreißigjährigen Krieg war Dobel genauso wie das gesamte Land Württemberg sehr stark betroffen. 1622 kommt es zu ersten Plünderungen und Brandschatzungen durch bayerische und kroatische Söldner im Ort. Durch das Restitutionsedikt Kaiser Ferdinands II. vom 6. März 1629 fällt das Kloster Herrenalb wieder unter katholische Herrschaft. Nach der für Württemberg verlorenen Schlacht bei Nördlingen 1634 floh Herzog Eberhard III. ins Exil nach Straßburg. Ab 1635 kam es auch in Dobel zu einer Pestepidemie. Im weiteren Verlauf des Krieges gab es neuerliche Plünderungen und Verwüstungen durch französische und schwedische Truppen. Die Einwohnerzahl reduzierte sich von 130 im Jahr 1618 auf 15 bei Kriegsende 1648, bei dem Württemberg in seinen alten Grenzen wieder hergestellt wurde.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Dobel durch die verstärkte Holznutzung unter Herzog Karl Eugen von einem Bauerndorf hin zu einer Waldarbeitersiedlung. Am 9. Juli 1796 stürmten im Ersten Koalitionskrieg französische Truppen die von österreichischen Soldaten angelegten Stellungen in der Umgebung. Dobel wurde geplündert und verwüstet. In der Folgezeit kam es zu Seuchen. Auch von den Befreiungskriegen gegen Napoléon war Dobel betroffen. Im Winter 1813/14 waren 80 russische Soldaten in Dobel einquartiert. Nach den Missernten 1816 und 1817 und der anschließenden Hugersnot kam es in den Folgejahren zu Auswanderungen nach Nordamerika, die bis zum Ende des 19. Jahrhunderts anhielten.

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